Sauerbraten – Klassiker der deutschen Küche mit Variationen

Sauerbraten: Traditionelles Rezept mit leckeren Variationen aus diversen Regionen in Deutschland zum Nachkochen. | Paraguay Insight

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Sauerbraten – Klassiker der deutschen Küche mit Variationen
Sauerbraten mit Spätzle
Vorbereitungszeit 30 min
Kochzeit 130 min
Portionen 4
Schwierigkeit Mittel

Sauerbraten: Traditionelles Rezept und seine Varianten

Der Sauerbraten gehört zu den bekanntesten Gerichten der deutschen Küche und vereint traditionelle Zubereitungsmethoden mit einem unverwechselbaren Geschmack. Mit seiner würzig-säuerlichen Beize, dem zarten Fleisch und einer aromatischen süßsauren Sauce ist der Sauerbraten das perfekte Sonntagsessen oder für festliche Anlässe. Jede Region Deutschlands hat ihre eigene Variante, sei es mit Rosinen, Lebkuchen oder Rotweinessig.

Die Beize ist das Geheimnis eines guten Sauerbratens

Das Geheimnis eines guten Sauerbratens liegt in der Beize. Eine Mischung aus Essig, Rotwein, Zwiebeln, Gewürzen und Kräutern sorgt dafür, dass das Fleisch nicht nur zart ist, sondern auch an geschmacklicher Intensität gewinnt. Ein echter deutscher Sauerbraten liegt mehrere Tage in der Marinade, was ihm den säuerlichen Geschmack und die mürbe Struktur beschert.

Begleitet wird der Sauerbraten meist von klassischen Beilagen wie Kartoffelklößen oder Spätzle und Rotkohl. Besonders beliebt ist die Sauce, die durch die Marinade und durch Zugabe von Honig, Rosinen oder anderen Zutaten ihre charakteristische Note erhält.

 

Zutaten für 4 Portionen

Für das Fleisch und die Marinade:

  • 1 kg Rinderbraten – in Paraguay: Paleta oder Carnaza Blanca
  • 500 ml Rotwein
  • 250 ml Rotweinessig
  • 2 Zwiebeln in Ringe geschnitten
  • 2 Möhren in Scheiben
  • 2 Lorbeerblätter
  • 5 Wacholderbeeren
  • 10 Piment- oder Pfefferkörner
  • 1 TL Senfkörner
  • 2 Gewürznelken

Für die Sauce:

  • 2 EL Öl
  • 2 Zwiebeln gewürfelt
  • 500 ml Marinade (ab geseiht, Menge je nach gewünschtem Säuregrad)
  • 2 EL Honig oder Zuckersirup – in Paraguay Miel de Caña (optional)
  • 4 EL Rosinen oder Preiselbeeren (optional)
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

    1. Fleisch beizen (2 - 7 Tage vor dem Kochen):

      • Das Rindfleisch in einen großen Behälter legen. Rotwein, Essig, Wasser, Zwiebeln, Möhren und Gewürze mischen und über das Fleisch gießen.
      • Zugedeckt 2–7 Tage im Kühlschrank ziehen lassen, dabei das Fleisch gelegentlich wenden. Je länger das Sauerbratenfleisch ziehen kann, umso saurer und mürber wird es. In Paraguay ist Fleisch selten gut abgehangen, daher lieber 4–7 Tage marinieren. 
    2. Fleisch anbraten:

      • Das Fleisch aus der Beize nehmen, abtupfen und in Öl von allen Seiten kräftig anbraten. 
      • Den Sud abseihen, Gemüse nach Belieben entsorgen oder mit anbraten. In jedem Fall die Flüssigkeit aufbewahren.

      Schmoren im Backofen, dem Schnellkochtopf oder auf dem Herd:

      • Das Fleisch und das Gemüse in einen Bräter geben.
      • Etwa 500 ml der Marinade hinzufügen und bei 160 °C im Backofen ca. 2,5 Stunden schmoren lassen. Alternativ auf dem Herd bei mittlerer Temperatur
      • Alternativ auf dem Herd bei mittlerer Temperatur
      • Zwischendurch den Sauerbraten mit der Sauce begießen, damit das Fleisch nicht austrocknet.
      • Im Instant Pot benötigt der Sauerbraten nur 55 Minuten mit dem Fleischprogramm (meat/stew/carne). Danach 10 Minuten ruhen lassen, dann erst den Deckel öffnen.
    3. Sauce zubereiten:

      • Fleisch aus dem Bräter nehmen, warm halten.
      • Wahlweise mit Zucker, Zuckersirup, Preiselbeergelee oder Honig abschmecken. Optional Rosinen hinzufügen.
      • Die Sauce mit Mehl binden, mit Salz und Pfeffer abschmecken
    4. Servieren:

      • Den Sauerbraten in Scheiben schneiden, mit der Sauce übergießen.
      • Zusammen mit den Beilagen wie Salzkartoffeln, Spätzle, Klößen und Rotkohl anrichten.



Vielfalt der Sauerbraten-Variationen

Sauerbraten ist eines der traditionsreichsten Gerichte der deutschen Küche – daher bringt jede Region ihre eigene Note in die Zubereitung ein. Ob mit süßlichen Zutaten wie Rosinen, Lebkuchen oder kräftigen Weinen und Gewürzen: Die Variationen spiegeln die kulinarische Vielfalt Deutschlands wider. Hier ein Überblick über die spannendsten regionalen Interpretationen dieses Klassikers.

Rheinischer Sauerbraten:

Diese Variante zeichnet sich durch die Zugabe von Rosinen und manchmal einem Schuss Apfelkraut oder Rübenkraut aus. Die Sauce erhält dadurch eine süß-säuerliche Note, die typisch für die rheinische Küche ist.

Fränkischer Sauerbraten

Im Frankenland wird die Sauce mit zerbröseltem Lebkuchen verfeinert. Das sorgt für eine würzig-süße und dickere Konsistenz, die besonders aromatisch ist.

Badischer Sauerbraten

In Baden wird der Sauerbraten oft mit Wildfleisch wie Hirsch oder Reh zubereitet. Die Sauce enthält dann Rotwein und Wacholderbeeren, die den kräftigen Geschmack des Wildfleischs unterstreichen.

Thüringer Sauerbraten

Die Thüringer Variante ist besonders bodenständig und verzichtet auf süße Zutaten. Stattdessen kommen kräftige Gewürze und Essig zum Einsatz, um den Sauerbraten besonders herzhaft zu machen.

Vegetarischer Sauerbraten

Für eine fleischlose Variante wird Seitan oder Tempeh in einer klassischen Sauerbraten-Marinade eingelegt und anschließend geschmort. Perfekt für Veggie-Liebhaber, die den Geschmack des Klassikers genießen möchten.